Die Blog Beiträge stammen von verschiedenen Autoren (mit Kürzel jeweils unterzeichnet) und stellen die Sichtweise und Meinung des jeweiligen Autors dar. Es geht um alle Themen, gerne auch Wunsch-Themen, rund ums Thema Pferd.
Wir stellen uns auch der Herausforderung fachlich sehr tiefgreifender Themen - Medizinische Themen, Therapeutische Themen usw. Dazu werden wir immer Fachleute zu Wort kommen lassen. Also Tierärzte, Hufschmiede, Physiotherapeuten, Osteophaten, Reitlehrer, Trainer, Züchter usw.
Wunsch-Themen, konkrete Fragestellungen, können mit einer email Anfrage an uns gestellt werden. Wir bearbeiten diese gerne.
Das Pferd als Fluchttier ist darauf ausgelegt, aus dem Schlaf heraus sofort in vollem Galopp vor seinem Feind davon laufen zu können. Sein gesamter Band und Sehnenapparat, seine komplette Physiologie ist auf seine Lebensweise angepasst und abgestimmt. Es ist ein Steppentier, das schnell vor seinen natürlichen Fressfeinden fliehen können muss, um sein eigenes Überleben zu sichern. Es kann mit kargem Gras (Steppe) ausgezeichnet zu Recht kommen ( ich spreche hier nicht von unseren Nutz-/Reittieren ) und dieses Mahl optimal für sich selbst verwerten. Es lebt in einem strukturiertem Herdenverband, wo es eine klare Aufgaben Verteilung gibt und welches ihm als Herde im Hinblick auf Schutz ebenfalls das überleben in freier Natur sichert. Kranke, verletzte oder schwache Pferde müssen vom Verband zurück gelassen werden, fallen den natürlichen Fressfeinden des Pferdes zum Opfer. Eine natürliche Selektion, survival of the fittest, sichert den Arterhalt und die Bildung gesunder, starker, widerstandsfähiger, robuster Pferde.
....und dann kam/kommt der Mensch ins Spiel!
Wir nehmen unglaublichen Einfluss auf das Pferd.
Wir züchten, d.h. wir bestimmen, was als End-Produkt heraus kommt, was wir haben wollen - in jeder Beziehung.
Wir reiten, d.h. wir setzen uns auf seinen Rücken und nehmen von da oben aus einen gigantischen Einfluss auf seine gesamte, physiologische Gesundheit. Das Pferd ist rein biologisch gesehen nicht zum reiten werden gebaut!
Wir lassen ziehen, d.h. wir spannen das Fluchttier Pferd vor eine Kutsche, vor einen Baumstamm, vor einen Pflug und benutzen seine Kraft, um uns damit zu helfen. Sei es zum Spaß oder aus purer Notwendigkeit heraus.
Wir bestimmen sein Futter, d.h. es hat selbst keinerlei Einfluss mehr darauf, ob seine Nahrung als solches oder die Zeiten der Nahrungsaufnahmen usw. auf sein individuelles Dasein passen.
Hier wird es jetzt komplex, denn durch unsere Einflussnahme und Domestizierung s.o. benötigen wir in allen Bereichen plötzlich immer mehr Anpassungen und Sorgfalt im Bereich Haltung. Haltung umfasst bei mir alles - vom Futter, über Box bis hin zur Offenstallhaltung, bis zum reiten, einfach alles.
Das Pferd als Reit- und Nutztier
Wie oben schon kurz angedeutet, haben wir es dazu gemacht. Wir haben einen Vorteil für uns erkannt und nutzen ihn (aus). Das Pferd ist schnell und stark. Wir konnten und können große Wegstrecken auf seinem Rücken bequem zurück legen. Wir können seine großartige Kraft nutzen, um Bäume zu rücken, Dinge hinter sich her zuziehen. In unserer modernen Gesellschaft nutzen wir den Faktor "Spaß" oder auch das "Hobby Reitsport" in Bezug auf das Pferd. Wir wollen ebenfalls die soziale Komponente ausnutzen, die das Pferd von Haus aus mit sich bringt - wir wollen einen verlässlichen Freizeit-Partner. Sei es im Gelände, auf dem Platz, auf Turnieren, vor der Kutsche usw.
Wir versuchen nun, unserer Verantwortung gegenüber unserem Pferd gerecht zu werden. Jeder liebt sein(e) Pferd8e) auf seine eigene Art und Weise und möchte dafür nur das Beste. Hier gibt es die unterschiedlichsten Intentionen. Ein Züchter hat ganz andere Intentionen, als ein sogenannter Freizeitreiter oder ein sogenannter Sportreiter. So gesehen nutzt jeder das Pferd für seine individuellen Zwecke aus. Ich auch und ich mache mich deswegen auf die Reise, zu lernen und zu verstehen, wie ich, wie jeder, nach bestem Wissen und Gewissen diesem Wesen wieder etwas von seinem Geschenk des "dienens" an uns zurück geben kann. Für manche mag sich das jetzt sehr romantisch anhören. Ich finde, da wir uns als "Mensch" ja herausnehmen, besser zu sein und als "Krone der Schöpfung" über allem zu stehen, dass wir nur dann diese Position "Krone der Schöpfung" inne haben, wenn wir es endlich schaffen, andere Lebewesen, so auch dem Pferd mit Respekt und Achtsamkeit begegnen und von reiner Ausbeute absehen.
(Autor K.B.)
Reicht Schrittreiten zum aufwärmen auf?
Unter Gesundheit sei hier nicht allumfassend die Gesundheit des Pferdes gemeint, sondern ich beziehe mich explizit auf die Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen des Pferdes.
Wir kennen das von uns selbst. Wenn wir Sport betreiben wollen, egal welche Art von Sport, beginnen wir immer mit einer zielgerichteten Aufwärmphase, also Gymnastik um die Bänder und Sehnen zu dehnen, die Elastizität zu verbessern, die Muskeln aufzuwärmen , die Durchblutung der zu benützenden Komponenten hoch zu fahren - auch im Knochen.
Wenn beim Schrittreiten alle Gelenke, alle Sehnen und Bänder, alle Muskeln aufgewärmt werden, dann passt das mit dem Schrittreiten. Ich verstehe unter aufwärmen genau das. Somit dehne ich auch mein Pferd in seitlichen, langsamen Bewegungen, lasse es langsam verschiedene Muskeln kontrahieren und auch wieder entspannen und beginne mit der Schrittarbeit vom Boden aus ohne Reitergewicht. Wie beim Sport für den Menschen. In der gezielten Langsamkeit steckt die effektive Arbeit. Schnell, überhastet mündet meist in Schäden. Jeder Sportler weiß das. Stretching wird immer langsam gemacht. Man dehnt sich bis an die Grenze und hält die Dehnung an der Grenze zum zwicken aus, bis es nicht mehr zwickt. Beim zweiten Durchlauf wird's dann schon besser. Beim Pferd gelten dieselben Regeln. Ergo ist für mich geradeaus am hingegebenem Zügel kein adäquates aufwärmen des Pferds. (Autor K.B.)
Es ist ein sehr guter Anfang und gezielt ausgeführt, die beste Aufwärmarbeit und Vorbereitung fürs geritten werden.
Für den einen ist Schrittreiten das Pferd mit Reiter 10 min am hingegebenen Zügel laufen zu lassen, für mich ist Schrittreiten deutlich mehr und dauert in der Fülle auch länger.
©KatharinaBeez. Alle Rechte vorbehalten.
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